Predigt von Bischof Stephan Ackermann am Karfreitag 2013 im Trierer Dom
Dass wir es doch sehen könnten,
dass von Ostern her Licht auch in unsere Grüfte und dunklen Klüfte, in die Gruben und Gräber leuchtet, in denen wir gefangen und des neuen Lebens beraubt sitzen!
Dass wir es doch sehen könnten, dass Gott den Stein und alle Steine ver-rückt, weggewälzt hat, der und die uns daran hindern, aufzustehen und die Stufen hinaufzusteigen, die zum Licht, zum Leben, zu einer neuen Lebendigkeit, wenn nicht zu einer neuen Erde, so doch zu einem neuen Gehen auf dieser unserer alten Erde führen. „Durch Seinen Tod und Seine Auferstehung hat ER uns befreit aus Tod und Grab zur Auferstehung…. Also lasst uns doch leben als neue Menschen Seiner Gnade“, schreibt Paulus, und wir „kennen“ diesen Spitzensatz des Glaubens – aber „können“ ihn nicht leben! –
Das Osterlicht
Predigt von Bischof Stephan Ackermann im Chrisam-Gottesdienst am 27. März im Trierer Dom
Wo ist der Vater? Wer ist "Vater"?
Das finde ich so genial an Rembrandt, dass er die ach so altbekannte Botschaft in seinem Alltagsumfeld in Szene setzt und sie damit gleichsam herunterholt in seinen Alltag. Die Botschaft bleibt nicht hocherhaben und dem Allerweltsleben entzogen. Damit machte er gleichsam den Alltag und das alltägliche Erleben transparent(er) für die Botschaft, für das Evangelium. Dieser Mensch, der da aufbricht, sein eigener Herr zu sein, der es nicht erwarten kann sein Glück zu machen und sich „in der Fremde“ zu beweisen, er wird nur zu sich und zu seinem Glück finden, wenn er den Vater neu entdeckt! Nicht den „Alten Herrn“, den Erzeuger daheim! Nicht den Senior-Chef des elternlichen Betriebes! Nicht den, der das Sagen hat und zu bestimmen weiß! Sondern den Vater, der Freiheit lässt, zu gehen! Der zulässt, dass der Sohn seiner Wege gehen muss, weil er will! Der Vater, der schweigt aus Liebe! Der nicht von Recht und Unrecht spricht, nicht aufrechnet und nicht abrechnet, sondern blutenden Herzens liebt - und wartet!
Aufruf zur Fastenaktion MISEREOR 2013
Liebe Schwestern und Brüder,
alle drei Sekunden stirbt ein Mensch den Hungertod. Für diese Tragödie sind
nicht allein Naturkatastrophen, sondern auch Menschen verantwortlich. Hunger
entsteht, wo Krieg geführt wird und Gewalt herrscht. Hunger entsteht, wenn
Wälder abgeholzt werden und es dadurch zu anhaltenden Dürren kommt.
Hunger entsteht auch, wenn Menschen von ihrem Land vertrieben werden und
wenn mit den Preisen für Nahrungsmittel spekuliert wird.
Mit dem Leitwort der diesjährigen MISEREOR-Fastenaktion rufen uns weltweit
eine Milliarde Hungernde zu: „Wir haben den Hunger satt!“ Als Christen sind wir
herausgefordert, diesen Ruf nicht ungehört verhallen zu lassen. Machen wir ihn
uns zu eigen und sagen auch wir: „Wir haben den Hunger satt!“