Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Joh 15,12

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Kommunion ist mehr

Geschrieben von Pastor Karl-Josef Bings am .

Mit freundlicher Erlaubnis des Autors ein Artikel von Pfr. Kurt Josef Wecker, Heimbach; Als Editorial in: Die Botschaft heute. Kontexte zu Liturgie und Predigt 2-2016, schreibt er:

Liebe Leserinnen und Leser,

in diesem Monat werden viele Kinder „zum Tisch des Herrn geführt“. Sie werden es sein, die zukünftig Leben in die Gemeinde bringen – oder eben nicht!

Kommunionkinder überraschen und schockieren mich zuweilen mit kindlicher Ehrlichkeit, mit seltsam erwachsener Skepsis, wenn ich mit ihnen über Weihnachten, Ostern und Jesu Gegenwart in der Eucharistie spreche. „Meinen Sie das eigentlich ernst, was Sie uns da sagen?“ Manche gehen ganz „cool“ davon aus, dass ich ihnen ohnehin Märchen erzähle und sie mit mysteriösem „Hokuspokus“ unterhalte. Manchen Eltern reicht es, wenn wir, die Katecheten und der Pastor, an den „Weißen Sonntagen“ kindgemäß ein zauberhaftes Spiel aufführen und mit schönen Zeichen und Symbolen ein „unvergessliches Fest“ inszenieren.

Kommunion ist mehr. Es ist eine harte, unverdauliche Kost und doch ein unverzichtbares Lebensmittel des Glaubens, dass sich Gott – in Krippe und Brot – in die irdische Materie hineinkniet; dass Jesus kein guter Mensch von gestern ist, sondern der österliche Ewig-Neue.

Was werden wir weitergeben, wenn dieser heiße Glaubenskern nicht mehr zündet, nicht mehr recht verstanden oder gar nicht mehr vermisst wird? Was bleibt? Auf der ästhetischen Ebene haben wir immer noch etwas zu bieten: eine Art nostalgisches Kontrastprogramm, eine gekonnte liturgische Dramaturgie und Choreographie, ein wenig Brauchtumspflege, volksfromme Folklore und auch etwas fürs Auge, für die Nase, also für die Sinnenlust …

Nach manchen ernüchternden Stunden rund ums Fest der Erstkommunion frage ich mich fast defätistisch, ob der Glaube kurz vor dem Verschwinden ist. Gibt es noch „Erben“ für den Glauben? So vieles gerät da durcheinander, ist ausgehöhlt und zur Fremdverwertung freigegeben, wird unleserlich und unübersichtlich. Nimmt man uns den Bedeutungsüberschuss des Evangeliums noch ab? Traut man unserem Zeugnis zu, dass „dahinter“ eine wahre Geschichte steht? Unser Rettungsversuch kann ja nicht nur darin bestehen, das Alte liebevoll zu restaurieren und die Glaubensgeheimnisse wie historische Einzelgegenstände liebevoll im Kirchen-Museum zu horten und auszustellen. Kirche würde damit ein Altersheim frommer Dinge und Bräuche werden. Die Musealisierung oder Banalisierung des Glaubens wäre aber die Kapitulation.

Die Zeit zwischen Ostern und Pfingsten ist Wartezeit auf den Geist der Wandlung, der sprühenden Ideen, der Einbildungskraft, der Verlebendigung.

Ich wünsche Ihnen ermutigende Anreize. Übersetzen wir was wir glauben und zu leben suchen in die Vorstellungskraft der Kommunionkinder. Wir sind es ihnen schuldig!

Dazu viel Spiritus sanctus!

Kurt Josef Wecker

Ein Gebet

Ja, mein Herr,
wenn du es willst, will ich es auch,
und wenn du es nicht willst,
will ich es auch nicht.

Hl. Franz von Sales

Ein Zitat

Wo immer einer stirbt,
der glaubend, liebend,
leidend gelebt hat,
dort feiert die Auferstehung Christi
ihren endgültigen Sieg.

Hl. Papst Johannes Paul II.

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... & aus der Bibel

Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.

Joh 13,12-15