Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Joh 15,12

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Abschied nach 106 Jahren

Mutter IrminaDiesmal fällt es mir besonders schwer, einen Artikel für den Pfarrbrief zu schreiben – ist er doch verbunden mit Abschiedsschmerz und Trauer.

Nach 106 Jahren verlassen Ende des Jahres wir Schwestern vom Heiligen Geist die Gemeinde Merchweiler und somit die Pfarreien St. Michael und Hl. Rosenkranzkönigin.

Vielleicht sagen jetzt einige von Ihnen „In Merchweiler sind die Schwestern ja schon seit 1999 weg“, aber in den letzten 3 Jahren haben wir uns nicht nur in Wemmetsweiler, sondern auch in Merchweiler zu Hause gefühlt. Das war wohl bedingt durch meine pastorale Arbeit in beiden Gemeinden, aber auch durch den Besuch der Gottesdienste und Veranstaltungen in beiden Pfarreien.

Mutter BrigittaBegonnen hatte es, dass Mutter Brigitta im November 1909 die ersten fünf Schwestern nach Wemmetsweiler entsandte. Die Anfangsjahre waren schwer. Mehrmals mussten die Schwestern umziehen. Erst 1923 konnten die Schwestern in das neuerbaute Schwesternhaus einziehen.

Die Schwestern übernahmen die Betreuung der Kleinen, arbeiteten in der ambulanten Krankenpflege und in der Ausbildung junger Frauen und Mädchen in der „Nähschule“. Außerdem waren und sind sie für die die Kirchenwäsche zuständig.

Im Laufe der Jahre änderten sich, auch bedingt durch den Schwesternmangel, die Zuständigkeiten. Die häusliche Krankenpflege wurde von den Sozial-stationen übernommen, der Kindergarten ging in weltliche Hände über, zugleich auch in die Trägerschaft der Pfarrei und dann der Kita-gGmbH. Statt in der Nähschule waren Schwestern in der Seelsorge tätig.


Sr. ReinfriedaViele Schwestern haben in dieser Zeit ihre Spuren hier in Wemmetsweiler und Merchweiler hinterlassen, sei es in der Kranken- oder Altenpflege, des Kindergartens, der pastoralen Arbeit oder auch nur durch das einfache Da-sein und Zuhören.

Immer wieder haben Menschen Kontakt zu Schwestern gehabt. Und Begegnungen und Wortwechsel mit den Schwestern, die früher hier waren, sind vielen von Ihnen noch in Erinnerung.

Sr. RosaliaHier ist besonders Sr. Reinfrieda zu nennen, die seit 1967 in Pfarrei, Pfarrbüro und Schule präsent war. So hat sie viele Generationen geprägt. Sie starb 2010 und wurde auf dem Friedhof in Wemmetsweiler beigesetzt. Von 1978 bis 2003 machte Sr. Rosalia mit ihrem „roten Flitzer“ die Straßen von Wemmetsweiler unsicher und mit ihrem Humor nicht nur die Kranken, die sie in der ambulanten Pflege besuchte, froh.

Sr. Maria GorettiLange Jahre war auch Sr. Maria Goretti in Wemmetsweiler als Kindergartenleiterin und Oberin tätig. Wie viele seelsorgliche Gespräche mag sie wohl in all den Jahren geführt und wie viele gute Ratschläge - nicht nur den Müttern - gegeben haben? Sie lebt heute im Mutterhaus in Koblenz. Außer Sr. Maria Goretti leben von den früher hier stationierten Schwestern noch: Sr. Kuniberta (1959-1967, heute Freiburg); Sr. Dominika (1966-1978, heute Koblenz); Sr. Esther (1971/72, heute Indien); Sr. Blandina (1955-1959 und 1981-1987, heute Kleinblittersdorf); Sr. Theresa (1988-1991, heute Koblenz); Sr. Gloriosa (1990-1994, heute Neuweiler).

Sr. Lutrudis wohnt seit 21 Jahren hier in Wemmetsweiler und bekochte die Bewohner und Schwestern des Altenheimes. Noch heute hilft sie gerne beim „Kochen mit den älteren Bewohnern“ und beim Rosenkranz-Gebet.

Sr. Lutrudis, Sr. Gerhild, Sr. GabrieleSr. Gabriele kam 1998, betreute die Bewohner im „alten“ Schwesternhaus und verrichtet nun ehrenamtliche Dienste im SeniorenHaus. Wichtig ist ihr immer noch, dass die Sterbenden gut begleitet werden und die Bewohner die hl. Kommunion empfangen können.

Für beide eine lange Zeit. Da fällt der Abschied natürlich schwer! Obwohl ich erst seit knapp 3 Jahren hier bin, macht es mich traurig, unseren Konvent zu schließen und die Pfarreiengemeinschaft zu verlassen.

Liebe Gemeinde,
es ist für Sr. Lutrudis, Sr. Gabriele und mich ein großes Anliegen, dass allen aus der Gemeinde Merchweiler die Möglichkeit zum Abschied-nehmen gegeben wird. Darum würden wir uns sehr freuen, wenn Sie am Samstag, den 28. November
2015 ab 14.00 Uhr in der Bege in Wemmetsweiler mit uns zusammen Abschied feiern.

Für die Schwestern vom Hl. Geist Wemmetsweiler
Ihre Sr. M. Gerhild

Quelle: Pfarrbrief November 2015

Artikel von Sr. Gerhild auf der Webseite der Schwestern vom Heiligen Geist:
http://www.svhg.de/aktuell/wemmetsweiler-aufloesung.html

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Schwestern vom Heiligen Geist

Mutter IrminaDie Kongregation der Schwestern vom Heiligen Geist wurde 1857 durch Mutter Irmina (Anna Maria Hoelscher) und ihre drei Gefährtinnen in der Altstadt von Koblenz gegründet. Heute steht das Mutterhaus Marienhof im Stadtteil Rauental. Ihm angeschlossen ist das große Krankenhaus „Katholisches Klinikum Koblenz-Montabaur, Betriebsstätte Marienhof“.

Unsere Gemeinschaft der Schwestern vom Heiligen Geist hat in Wemmetsweiler eine lange Tradition. Seit 1909 sind wir hier im Ort als caritative Gemeinschaft tätig. Damals waren die Aufgabengebiete: Kinderbetreuung, Altenheim und  häusliche Krankenpflege.

Wir leben auf einer Etage im SeniorenHaus Immaculata. Unser Konvent besteht aus vier Schwestern: Sr. Maria Goretti steht dem Konvent als Oberin vor. Sie, Sr. Lutrudis und Sr. Gabriele übernehmen ehrenamtliche Aufgaben im SeniorenHaus Immaculata oder der Pfarrei St. Michael, z. B. Rosenkranz-Gebet oder sonntägliche Kommunionfeiern für die Bewohner oder Mithilfe beim Totengebet. Sr. Gerhild ist als Mitarbeiterin in der Pastoral in der Pfarreiengemeinschaft Merchweiler tätig.

Grundlage für unser Gemeinschaftsleben bildet die Regel des hl. Augustinus. Er fordert die Liebe als Ziel und Zeugnis für unser klösterliches Leben. "Vor allem, liebe Schwestern, sollt ihr Gott lieben, sodann den Nächsten." (Kapitel 1) Wir leben in Gemeinschaft nach den evangelischen Räten (Armut – Ehelosigkeit – Gehorsam), die uns freier machen für Gott und die Menschen. So können wir leichter auf das eingehen, wozu Gott uns braucht.

Zu unserem Leben gehört das Stundengebet der Kirche. Die tägliche Laudes beten wir (außer Mittwoch und Samstag) um 7.00 Uhr in unserer Kapelle, die Vesper zu wechselnden Zeiten. Alle Interessierten können dabei sein.

Wir sind offen für die vielfältigen Nöte unserer Zeit. Wichtig ist uns darum das Gespräch und der persönliche Kontakt zu den Bewohnern des SeniorenHauses und auch zur Pfarrgemeinde. Es besteht auch die Möglichkeit zu einem persönlichen Gespräch.

Gebetsgemeinschaft im Heiligen Geist

Jede Schwester ist Mitglied in dieser Gebetsgemeinschaft, die offen ist für alle, die den Heiligen Geist verehren (wollen).

Ziel dieser Gebetsgemeinschaft ist es,

  • die gläubige Hinwendung zum Heiligen Geist zu wecken
  • seine Verehrung unter den Christen zu fördern
  • zum Vertrauen auf seine Hilfe bei persönlichen Entscheidungen anzuregen

Darüber hinaus will diese Gebetsgemeinschaft auch eine Antwort sein auf persönliche und gesellschaftliche Nöte und Ängste unserer Zeit. Sie will das Vertrauen in den Beistand des Hl. Geistes wecken und bestärken.

Jede/r ist herzlich willkommen! Nähere Informationen dazu und zu unserer Gemeinschaft auf: www.svhg.de.

Ein Gebet

Obgleich ich gar kein Vertrauen zu dir fühle,
so weiß ich doch, daß du mein Gott bist
und daß ich dir ganz zu eigen bin,
weiß, daß ich allein auf deine Güte vertraue,
und so überlasse ich
mich gänzlich deinen Händen!

Hl. Franz von Sales

Ein Zitat

Wenn du dir vornehmen würdest, jeden Tag deines Lebens einem deiner Mitmenschen etwas Gutes zu tun - und wäre es nur, ihm ein freundliches Wort zu geben -, und tätest du das jeden Tag, den du noch lebst, und wir alle täten es, wie anders sähe die Welt dann aus!

Hl. Vinzenz Pallotti

Neuigkeiten aus der Weltkirche ...

News aus dem Vatikan - alle Nachrichten aus der Kirche
  • Der Erzbischof von Belgrad, der Hauptstadt Serbiens, wird im Dezember Kardinal. Ladislav Nemet ist Steyler Missionar ungarischer Muttersprache, hat in Österreich studiert, in Serbien den Dialog mit den Orthodoxen bestärkt und rät Europas Kirchen, Augen und Herzen zu öffnen für christliche Arbeitsmigranten. „Europas Kirche könnte eine schönere Zukunft haben, wenn wir zum Geist des Dienens zurückkehren“, sagt er in unserem Interview. Alles lesen  

... & aus der Bibel

Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.

Joh 13,12-15