Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Joh 15,12

Drucken

Das Vaterunser

Geschrieben von Pastor Patrik Krutten am .

Kaum ein Gebet haben wir schon so oft gesprochen wie das Vaterunser. Doch ist uns eigentlich bewusst, was wir beten und worum wir bitten?

Das Vaterunser ist das einzige Gebet, das Jesus seinen Jüngern selbst beigebracht hat (Mt 6,9-13; Lk 11, 2-4). Deshalb heißt es auch „Gebet des Herrn“. Christen aller Konfessionen beten es täglich, sowohl im Gottesdienst als auch privat.

Das Vaterunser besteht aus sieben Bitten an den barmherzigen Vater. Die ersten drei Bitten beziehen sich auf Gott und die Weise, wie wir im richtig dienen.

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name.
Wir alle haben einen Namen. Unser aller Vater heißt Gott. Er hat die Welt erschaffen. Nichts ist wie er. Gott ist etwas ganz Besonderes.

Dein Reich komme.
Wenn alle Menschen Brüder und Schwestern werden, wenn alle einander annehmen – ob arm oder reich: Dann ist alles gut. Dann ist das Reich Gottes unter uns.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Wenn wir auf Gott hören, wenn wir nach seinen Geboten leben, wenn wir unsere Mitmenschen lieben – so wie er auch uns liebt: Dann ist alles gut. Dann geschieht es nach seinem Willen.

Die letzten vier Bitten tragen unsere menschlichen Grundnöte vor unseren Vater im Himmel.

Unser tägliches Brot gib uns heute!
Wir haben genug zu essen. Viele Menschen aber leiden Hunger. Wir beten: Gott, gib allen Menschen Brot. Schicke den Hungernden Menschen, die ihnen helfen. Öffne unser Herz, damit wir großzügig mit anderen teilen.

Und vergib uns unsere Schuld -
Oft streiten wir und sind böse zueinander. Dann wird es um uns herum ganz dunkel und kalt. Und das haben wir uns selber zuzuschreiben. Wir beten deshalb zu Gott: Vergib uns unsere Schuld und mach unsere Welt wieder hell und warm!

- wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Wenn jemand böse zu dir war, wenn dein Freund Streit gesucht oder schlecht über dich geredet hat, dann kannst du zu ihm gehen und ihm verzeihen. Dann ist alles wieder gut. So möchte es Gott: Dass wir anderen verzeihen – so wie er uns verzeiht. Denke beim nächsten Streit mit deinen Geschwistern oder Freunden einmal daran! Geh zu ihnen, reiche ihnen die Hand zu sage: Es wird alles wieder gut!

Und führe uns nicht in Versuchung -
Oft sind wir habgierig und neidisch. Wir gönnen dem anderen nicht, wenn er etwas hat, was wir nicht haben. Es ist, als ob eine fremde Stimme uns einflüstert: Jeder muss zuerst an sich selbst denken. Wenn wir diesen Weg gehen, entfernen wir uns immer weiter von Gott.

- sondern erlöse uns von dem Bösen.
Hilf uns, guter Gott, dass wir so leben, wie Jesus es uns vorgelebt hat. Hilf uns, auf dem richtigen Weg zu bleiben.

Amen – Ja, so sei es!

Das Vaterunser ist mehr als ein Gebet – es ist ein Weg, der direkt in das Herz unseres Vaters führt. Die frühen Christen sprachen das Urgebet der Kirche dreimal am Tag. Auch bei uns darf es keinen Tag geben, an dem wir nicht versuchen, das Gebet des Herrn mit dem Mund auszusprechen, mit dem Herzen einzuholen und in unserem Leben wahr zu machen. In diesem Sinne sollten auch wir immer wieder das „Gebet des Herrn“ bewusst beten.

Vielleicht haben Sie noch Zeit und Lust, sich einen kurzen Film anzuschauen, der das Vater unser erklärt: https://youtu.be/KRFrgdYGc7g

Quellen: www.katholisch.de, youcat (Jugendkatechismus der kath. Kirche)

Bild: Martin Manigatterer
In: Pfarrbriefservice.de

Ein Gebet

Du musst nicht über Meere reisen,
musst keine Wolken durchstoßen
und musst nicht die Alpen überqueren.
Der Weg, der dir gezeigt wird, ist nicht weit.
Du musst deinem Gott nur
bis zu dir selbst entgegengehen.

Hl. Bernhard von Clairvaux

Ein Zitat

Ich bin immer glücklich und zufrieden in Gott. Ich nehme alles mit Dank von dem lieben Himmelsvater an, sind es Leiden oder Freuden. Er weiß ja, was für uns das Beste ist, und so bin ich immer glückselig in Gott.

Hl. Konrad von Parzham

Neuigkeiten aus der Weltkirche ...

News aus dem Vatikan - alle Nachrichten aus der Kirche
  • Angesichts von Gewalt, sozialer Ungleichheit und Umweltzerstörung ruft die Kirche in Lateinamerika zu Solidarität und Engagement auf. Eine neue Initiative unter dem Motto: „Weaving Futures, Protecting Lives“ soll Menschenrechte und Umweltschutz stärken und den Gläubigen das Lehramt von Papst Franziskus nahebringen. Alles lesen  

... & aus der Bibel

... und wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen;

Joh 6,37b