Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Joh 15,12

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Maria Königin, Wemmetsweiler

Maria Königin und ihre Geschichte

1908 wurde Wemmetsweiler, das bis dahin zur Pfarrei Illingen gehörte, eine eigene Pfarrei, dem Schutzpatron, dem Erzengel Michael, unterstellt. Die Pfarrkirche wurde in den Jahren 1897-1899 erbaut, unweit der Stelle, an der bis dahin die Vierzehn-Nothelfer-Kapelle stand, deren Altar heute noch in der Pfarrkirche zu finden ist.
In den 1950er Jahren kamen Überlegungen auf "auf der Siedlung" eine weitere Kirche zu bauen.
Die eigentlichen Planungen für den Bau einer zweiten Kirche im anderen Ortsteil von Wemmetsweiler, nämlich dem Michelsberg, begannen aber erst 10 Jahre später.
Sie sollten sich auch noch weitere 10 Jahre hinziehen.
Bis die Kirche endlich gebaut werden konnte, mussten jedoch viele Hindernisse aus dem Weg geräumt werden:
Die Pfarrei hatte zuerst ein Gelände erworben, das in der Bildstockstraße Nähe Teschling lag. Es stellte sich heraus, dass dieses Gebiet nicht grubensicher war. Als Ersatz boten die Saarbergwerke AG der Pfarrei ein Gelände an, das als grubensicher galt. Es lag weiter oben auf dem Michelsberg, am Ende der Bildstockstraße, zwischen den beiden Siedlungen. Dort schließlich wurde die Kirche dann auch gebaut.
Dieser Standort wurde als günstig angesehen, weil er in der Nähe des neuen Schulgebäudes (Waldschule) lag. Die Schüler sollten eine Schulmesse bekommen, was sich auf den sonntäglichen Kirchenbesuch auswirken sollte. Die Neubaumaßnahme wurde auch dadurch erforderlich, weil die neuen Siedlungen auf dem Michelsberg den Pfarrbezirk geografisch vergrößerten, die Pfarrkirche aber am Ortsrand im Unterdorf lag. Zahlreiche ältere und alte Leute, so wurde vermutet, scheuten den weiten und auch steilen Fußweg vom Michelsberg zur Pfarrkirche oder waren einfach nicht mehr in der Lage, so weit zu gehen. Diese Leute und diejenigen, die wegen der kurzen Entfernung nach Merchweiler zum Gottesdienst gingen, wollte man mit dem Kirchenneubau kirchlich an Wemmetsweiler binden.
Ein zweites Pfarrzentrum sollte geschaffen werden. Ursprünglich war sogar geplant, eine eigene Pfarrei einzurichten, dazu sollten Jugendheim und Pfarrhaus dorthin gebaut werden (diese Pläne ließ man fallen). Der Kindergarten jedoch wurde später wie geplant gebaut.
Die Ausschreibung für den Bau der neuen Kirche erfolgte am 19. April 1967:

 

1

Für den Neubau einer katholischen Kirche mit Sakristei und Glockenturm in Wemmetsweiler, Ortsteil Michelsberg, werden die Rohbauarbeiten ausgeschrieben.
Es handelt sich um einen reinen Sichtbetonbau der Außenansichten. Größe des Objektes: 8.500 cbm umbauter Raum, ..., Höhe der Kirche ca. 12 m, Turmhöhe 38 m.
Für die Ausführung der Arbeiten kommen nur qualifizierte Bauunternehmungen in Frage, die nachweislich bereits Sichtbetonbauten gleicher Größenordnung durchgeführt haben und über geeignete Fachkräfte und den erforderlichen Maschinenpark verfügen. ...
Die Angebotseröffnung findet am Donnerstag, dem 27.4.1967, 10.00 Uhr, im katholischen Jugendheim Wemmetsweiler, am katholischen Pfarrhaus statt.
Der Vorsitzende des Kirchenvorstandes -
Michels (Pfarrer)

Und so lautete die architektonische Beschreibung des Gotteshauses Maria Königin:

"Der Kirchengrundriss bildet eine aus einem Dreieck entwickelte Vieleckform. Die Sakristei hat eine dreieckige Grundrissform und ist an der rechten Längsseite der Kirche angebaut. Der Turm ist in einem Abstand von ca. 8 m in der Verlängerung der rechten und vorderen Seitenlinien des Kirchengrundrisses angeordnet und durch eine niedere Überdachung mit der Kirche und dem Sakristeianbau verbunden. Die Sakristei ist teilweise unterkellert (Heizkeller)."

Ein Modell des Gebäudes wurde angefertigt. Nachdem einige Änderungen vorgenommen wurden, genehmigte die bischöfliche Behörde die Pläne.
Die Bauarbeiten begannen. Die Umfassungswände wurden aus Beton erstellt, der Altarraum um drei Stufen gegenüber dem Kirchenraum erhöht. Die Fenster bestehen aus Betonverglasung zwischen der tragenden Stahlbetonkonstruktion. Auch der Turm wird eine Stahlbetonausführung sein.
Die Kosten wurden z.T. auch von den Pfarrangehörigen getragen. Spenden wurden angenommen.
Die Grundsteinlegung war am 29. Oktober 1967. Auf dem Grundstein (neben dem Haupteingang) steht: "LAPIS PRIMARUS 29.10.1967. IN HONOREM BEATAE MARIAE VIRGINIS REGINAE COELI ET TERRAE" (Grundstein 29.10.1967. Zur Ehre der seligen Jungfrau Maria, der Königin des Himmels und der Erde).
In einer Feierstunde wurde der Grundstein gelegt. Der Kirchenchor sang. Die Baustelle wurde gesegnet, und eine Urkunde wurde verlesen, die dann zusammen mit einem Säckchen Weizenkörner in den Grundstein eingemauert wurde.
Am 19. Juli 1968 konnte das Richtfest gefeiert werden. Die Richtkrone wurde hochgezogen. Das Kirchenschiff ist jetzt bereits überdacht. Wenn die Beton-Glasfenster eingebaut sind, soll mit dem Innenausbau begonnen werden.
Der Turm erhielt eine Höhe von 38 m (davon 8 m Glockenstube). Ein Glockenstuhl für 4 Glocken wurde eingebaut. Sie sollten in den Tönen E - Fis - A - H läuten. Verwirklicht wurde jedoch nur der Einbau einer Glocke. Sie ist aus Bronze gegossen, klingt in H, hat einen Durchmesser von 83 cm, ist also im Gegensatz zu den Glocken der Pfarrkirche nur ein kleines "Bimmelche" und hat ein Gewicht von 340 kg.
Am 6. Juli 1970 fand die Konsekration der Kirche durch Weihbischof Schmidt, ein früherer Pastor von Wemmetsweiler, statt.
Was nun noch fehlte, war eine Orgel. Sie wurde erst 1975 eingebaut. Die Orgelweihe fand im November dieses Jahres statt. Der Trierer Domorganist spielte sie im festlichen Gottesdienst ein und Pastor Erhard Bauer weihte die Orgel.


Nun ein Zeitsprung:


Mitte bis Ende der 1980er Jahre zeigten sich an der benachbarten Begegnungsstätte und im Umfeld von Maria Königin Risse. Genaue Untersuchungen wurden vorgenommen. Eine Gefahr für die Kirche bestand nicht.
Ende 1994 / Anfang 1995 zeigte sich, dass sich ein geplanter Kohleabbau zwischen Merchweiler und Heiligenwald auch auf den Michelsberg auswirken würde. Geplant war, dass die Saarbergwerke im Herbst 1995 mit dem neuen Abbauffeld beginnen. Das aber würde zu Bergschäden an den Häusern und auch an Maria Königin führen. Zusätzlich dazu wurde ein sogenannter "tektonischer Sprung" unter der Kirche festgestellt, der auch schon bei der Mutterkirche St. Michael zu erheblichen Problemen bei der Sicherung führte.
Technisch wäre es zwar möglich gewesen, Maria Königin genau wie die Pfarrkirche zu unterfangen und auf einen Betonrost mit Federpaketen zu stellen und somit Bodenbewegungen auszugleichen. Da aber erst kurze Zeit zuvor die um 1900 erbaute Pfarrkirche mit einem Millionenaufwand gesichert wurde, erschien es nicht sinnvoll, ein zweites Kirchengebäude in Wemmetsweiler zu sichern, zumal unsicher war, wie sich die Kirchenbesucherzahlen in Zukunft entwickeln werden.
Originaltext Saarberg:
"Wegen der hier (an MK) im Untergrund vorhandenen tektonischen Störungen sind an der Kirche auch durch diesen neuen Abbau sehr starke Schäden zu erwarten. In Absprache mit der Kirchengemeinde soll das Gotteshaus daher entschädigt und zu einem späteren Zeitpunkt abgebrochen werden."2

Der Verwaltungsrat der Pfarrgemeinde hat sich - in Abstimmung mit dem Pfarrgemeinderat - unter Berücksichtigung aller Gesichtspunkte für einen Verkauf der Kirche Maria Königin an die Saarbergwerke AG ausgesprochen.

Das Inventar der Kirche wurde veräußert:

  • Die Priester- und Messdienersitze im Altarraum stehen heute in der Pfarrkirche in Uchtelfangen.
  • Der Ambo steht in der Kirche in Gonnesweiler.
  • Die Mayer-Orgel befindet sich in der Pfarrkirche St. Clemens in Osburg (Nähe Trier).
  • Die Glocke läutet heute in Heinitz (Nähe NK).
  • Die Bänke und die Lampen befinden sich in einer Kirche in Ungarn, in Mezökövesd (ca. 120 km von Budapest)
Übrigens wurde in den 90er-Jahren eine neue Kirche in Heusweiler-Obersalbach erbaut, die den Namen Maria Königin trägt. Der Neubau dort wurde deswegen notwendig, weil die alte Kirche wegen Bergschäden abgerissen werden musste!

"Lebenslauf" der Kirche Maria Königin:

1963 Kauf eines Geländes in der Nähe Teschling
1965 Erwerb des Grundstückes, auf dem Kirche später gebaut wurde
19.04.1967 Ausschreibung des Rohbaus
29.10.1967 Grundsteinlegung
19.07.1968 Richtfest
05.07.1970 Weihetag der Kirche
Nov. 1975 Orgelweihe
29.11.1994 Beschluss des Verwaltungsrates zum Verkauf der Kirche an die Saarbergwerke AG
29.04.1995 Schließung von Maria Königin
28.05.1995 Letzter Gottesdienst / Profanisierung am Patrozinium der Kirche.
07.11.1995 Entfernung des Altares
09.11.1995 Abbau der Orgel
22.11.1995 Beginn des Abrisses der Kirche
30.04.1995 Kirche und Turm sind abgerissen, eine kahle Fläche bleibt übrig

Aus der Chronik der Pfarrgemeinde St. Michael Wemmetsweiler
Bürgerinformation Januar 1995 der Saarbergwerke Saarbrücken

Ein Gebet

Ich möchte
Speise werden, um die Hungrigen zu sättigen,
Kleidung, um den Nackten zu bedecken,
Trank, um die Durstigen zu erfrischen,
Arznei, um den Magen der Schwachen zu stärken,
ein weiches Bett, damit sich die Müden ausruhen,
Heilmittel und Fürsorge, um die Leiden der Kranken, der Lahmen, der Verstümmelten, der Tauben, der Stummen usw. zu lindern,
Licht, um die geistlich und leiblich Erblindeten zu erleuchten.

Hl. Vinzenz Pallotti

Ein Zitat

Ich habe einen Platz auf Gottes Erde, den kein anderer hat. Ob ich reich bin oder arm, verachtet oder geehrt bei den Menschen - Gott kennt mich und ruft mich bei meinem Namen.

Sel. John Henry Newman

Neuigkeiten aus der Weltkirche ...

News aus dem Vatikan - alle Nachrichten aus der Kirche
  • Kardinal Kasper hat sich in der viel diskutierten Frage des Frauendiakonats als Weiheamt für mehr Offenheit ausgesprochen. Er sei „inzwischen zur Überzeugung gekommen, dass es gute Gründe gibt, die es theologisch möglich und pastoral sinnvoll machen, den ständigen Diakonat für Frauen zu öffnen.“ Alles lesen  

... & aus der Bibel

Denn für Gott ist nichts unmöglich.

Lk 1,37